Familienbild bei einem Ausflug in Boquete im Juni
Liebe Freunde
Wie geht’s? „Gut“ – lautet meine Antwort. Ich füge hinzu: „aber es läuft gerade etwas viel.“ Als mir (Daniel) dazu mehrmals entgegnet wurde: „Nun, das kennen wir von dir“, klingelte da schon etwas in mir. Ja, es geht uns wirklich gut. Auch Andrea ist wieder bei Kräften, wofür wir sehr dankbar sind. Die Aussicht, bald in die Stadt ziehen zu können, macht das Leben abseits von Allem erträglicher. Aber es läuft viel, und es wird nicht weniger. Ich dachte, nach den vielen Anlässen in der Trockenzeit ab Mai endlich mal Zeit für meine Schreibprojekte zu haben, aber dem war nicht so. Eine Freundin «verschrieb» mir kürzlich das Buch „Das Ende der Rastlosigkeit“ von J. Comer, das mir wertvolle Impulse gibt. Mit dem Umzug nach Santiago haben wir die Chance, unsere Prioritäten neu zu setzen. Mein Kleinbauerdasein wird dort enden und es gibt keine Erdrutsche mehr zu beseitigen, keine Wasserprobleme zu lösen, aber es kommen auch neue Aufgaben auf uns zu…
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Was sich bei uns zuletzt getan hat.....
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Als Familie geht es uns sehr gut, und wir sind froh über die Unterstützung der zwei Leas aus Deutschland. Auf Lea Stiehler folgte Ende März Lea Högn (im Bild links), die noch bis Ende Monat bei uns ist. Chiara und Soraya sind im März gut in die Schule gestartet. Die häufigen Unterrichtsausfälle und veralteten pädagogischen Methoden geben uns eine Ahnung, warum Bildung in der Comarca wenig bewirkt. Auch die Kinder freuen sich auf unseren Umzug, wo sie in Santiago zu Fuß zur Schule gehen können. Apropos Umzug: Wir sind gerade dabei, den Kauf eines Hauses abzuschließen – was dank eines großzügigen Darlehens möglich war, wofür wir sehr dankbar sind. So zahlen wir statt Miete das Haus ab. Mit dem eigenen Haus sind wir auch frei, ein Gästezimmer anzubauen.
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In Absprache mit der SMG, werden wir den Anbau aus unserem Unterhaltskonto decken (d.h. von Spenden mit dem Vermerk Unterhalt). Wir vertrauen, dass Gott auch hier für uns sorgen wird.
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Uns wird immer mehr bewusst, wie uns die letzten Jahre emotional ausgelaugt haben. Obwohl wir in einem Dorf leben, umgeben von einer wunderschönen Berglandschaft, fühlen wir uns einsam. Wir haben zwar viel mit Leuten zu tun, aber niemanden in der Nähe, der uns versteht oder sich für uns persönlich interessiert. Unsere Freunde, der Supermarkt, die Pizzeria – alles ist ein bis zwei Stunden Autofahrt entfernt. Wir leben in einem Umfeld extremer Armut, das aber mehr in sozialen, kulturellen und politischen Problemen wurzelt als im Geldmangel. Als „reiche“ Ausländer mit Auto sind wir ständig mit Erwartungen konfrontiert, die wir nicht alle erfüllen können. Es schmerzt, dann als „die Bösen“ gesehen zu werden, obwohl wir zum Helfen hier sind. Der Einblick, den uns das Leben hier gegeben hat, ist für unsere Arbeit mit den Ngäbe sehr wertvoll, aber es ist Zeit für etwas Abstand. Wir freuen uns auf die Veränderung, wo wir in Zukunft an Freunden, Gemeinde, Läden und Nachbarn viel näher dran sein werden.
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Alle sind dabei! Wie auch letzte Woche, sind wir Mittwochs meist unten in San Felix und erledigen Arbeiten im Literatur-Hauptlager.
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Die Literaturarbeit läuft rund. Bereits im Mai haben wir den Umsatz von 20.000 USD aus dem Vorjahr übertroffen – und das bei Kunden, die kaum Geld haben! Wichtiger als die Zahlen ist uns, dass Menschen durchs Lesen verändert werden. Es gab aber auch Rückschläge: fehlendes Geld nach einigen Verkaufseinsätzen und ein junger Mann, der 800 USD aus dem Buchverkauf unterschlagen hat. Leider sind unsere Freunde Juan und Margarita Anfang des Jahres umgezogen. Juan, der Pastor der Gemeinde in San Felix, unterstützte uns bei der Verwaltung des Bücherlagers – diese wertvolle Hilfe fällt nun weg. Die Literaturarbeit könnte fast ein Vollzeitjob sein, daher suchen wir auch hier nach weiterer Unterstützung, um die Last auf mehrere Schultern zu verteilen.
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Für Ende 2024 planen wir die Einführung einer breiten Palette von Audioplayern, mit denen Audiobücher, Bibeln, Lieder, Vorträge und hunderte Stunden an Schulungen angehört werden können. So erreichen wir auch die vielen Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen haben! Falls du dich an diesem Projekt beteiligen möchtest, findest du die nötigen Infos unter Spenden-Projekte.
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Im Garten habe ich nochmal Vollgas gegeben, um die Zeit meines bald endenden Kleinbauerdaseins noch gut zu nutzen. Meistens arbeitet Fermín, ein Jugendlicher aus dem Dorf, mit mir. Gemeinsam haben wir kürzlich wieder einen großen Berg Material zu Kompost verarbeitet. Die anderen im Dorf zeigen wenig Interesse, obwohl sie staunen, was der Einsatz von Kompost bewirkt. Trotzdem ist Landwirtschaft DAS THEMA hier, da praktisch alle Selbstversorger sind und ihre Böden immer weniger Ertrag bringen. Das Gelernte soll in Handbücher und in die geplanten Schulungszentren einfließen. Wie es mit unserem Versuchsbetrieb (und Haus) hier dann weitergeht, ist aktuell noch offen.
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Unser Wasser funktioniert derzeit mehr oder weniger gut (und sonst haben wir genügend Regenwasser). Leider zeigt der Wasservorstand wenig Interesse daran, das Reglement umzusetzen oder weitere Verbesserungen vorzunehmen. Ich hoffe, dass die vielen Gespräche irgendwann trotzdem Wirkung zeigen. Entwicklung wird es in der Comarca nur geben, wenn die Ngäbe bereit sind, sich zu verändern, aber das kann man nicht erzwingen. Trotzdem ist die Not groß, und es fehlt überall an Trinkwasser. So haben wir aktuell zwei Anfragen für Wasserprojekte. Daher haben wir die Leiter von „Life Giving Water“ aus den USA Mitte August zu uns eingeladen. Sie sind auf Wasserprojekte spezialisiert und haben uns bisher aus der Ferne beraten. Für eine Woche hatten wir „Full House“, und Andrea und Lea durften für zehn Personen kochen. Es war eine intensive, aber gute Zeit. Wir hoffen, dass sich die Partnerschaft vertieft und Gott uns auch hier Mitarbeiter gibt, um in diesem Bereich ein Segen zu sein!
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Ein ehemaliges Schulungszentrum wurde unserer Organisation letztes Jahr überschrieben. Da es sich außerhalb der Comarca befindet (bei San Felix, da wo wir am Anfang wohnten), wird es in Zukunft vielleicht als Aussenbasis dienen. Jedenfalls haben wir dort zwei Häuser verfügbar. Als uns das Gelände im April ohne Vorwarnung übergeben wurde, kamen wir etwas ins Rudern. Was sollen wir nur mit sechs Hektar Land machen? Gott sei Dank, fanden wir schnell einen Käufer für die Weide (5 Hektar) und jemanden, der in einem der Häuser wohnt und nach dem Gelände schaut.
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Trotzdem fungiere ich (unfreiwillig) als Hausmeister und war die letzten Monate mit unzähligen Behördensachen beschäftigt.
Bei der Anfrage für ein erstes Schulungszentrum in der Comarca haben wir vom indigenen Gemeindeverband vorerst eine Absage erhalten. Die Art wie das ganze lief, war ziemlich enttäuschend, aber wir wollen dranbleiben.
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Wie viel von viel ist gut?
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Das waren die großen Brocken der letzten Monate. Diverse Schulungen und Gemeindebesuche und der normale Alltag mit viel Unerwartem füllen den Rest ziemlich gut aus. Es läuft viel, und das ist grundsätzlich auch gut so (wir wollen ja auch etwas bewegen). Die Frage ist: Ab wann ist dieses "viel laufen" zu viel? Wir wollen unserer Gesundheit Sorge tragen und verantwortlich damit umgehen. Wir wünschen uns, innerlich mehr zur Ruhe zu kommen, um aus dieser Ruhe heraus zu handeln. Jesus ist uns da ein großes Vorbild. Wir wünschen uns, wie er sagen zu können, dass wir nur das tun, wo wir den Vater am Werk sehen (Joh 5:17-23). Wie geht es dir damit? Wir wünschen auch dir diese Ruhe in Gott und den Fokus auf das Richtige.
Vielen, vielen Dank für jede Unterstützung und Mit-Dran-Sein!
Es grüssen euch herzlichst,
Daniel & Andrea mit Kindern
PS: Wir haben gestern wieder weitere Bilder ins Netz geladen. Die findest du unter https://prongobe.org/bilder oder auch auf Instagram/Facebook. Noch was: falls du unser letztes Info-Video von Ende März verpasst hast, kannst du es hier auf Deutsch oder Schweizerdeutsch anschauen!
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Daniel & Andrea Mannale ProNgäbe - Unser Herz für die indigenen Völker Panamas!
Lechuza, Hato Chamí, Comarca Ngäbe-Bugle, Panamá www.prongäbe.org ¦ da@prongobe.org ¦ +507 6923 4522
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- Vom 3. bis 12. September begleitet Daniel eine Gruppe in den Urwald auf der Karibikseite. Da wir uns zukünftig dorthin fokussieren möchten (nördlich von Santiago), stehen nebst den Schulungen auch diesbezüglich wichtige Gespräche an. Andrea und Lea halten zuhause die Stellung.
- Vom 19. bis 21.9 haben wir unsere erste Teamretraite, wo wir wichtige Eckpunkte unserer neuen Organisation mit ehrenamtlichen Mitarbeitern von uns gemeinsam besprechen möchten.
- Wir suchen weiterhin dringend Vollzeit-Mitarbeiter. Eine befreundetes Ngäbe-Ehepar haben wir bereits angefragt (Eric und Diana) und warten aktuell auf ihre definitive Zusage.
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Mitarbeiter & hilfsbereite Besucher gesucht!
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Wir suchen mehr als nur eine Person für die Wasserprojekte oder jemand der die Literaturarbeit koordiniert. Es gibt diverse Möglichkeiten, um Teil unseres Teams zu werden.
In der nächsten Zeit sind wir auch offen für Kurzeinsätze von 2 bis 6 Wochen, falls uns jemand in der Übergangsphase besuchen und gleichzeitig etwas unter die Arme greifen möchte. Langweilig wird’s dir bei uns sicher nicht!
Mehr Infos und weitere Ideen wie du uns auch aus der Ferne unterstützen kannst gibt´s unter https://prongobe.org/mitarbeiten!
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